Übergewicht bei Katzen
Unsere Katzen sind häufig zu dick! Dem Tierärzteverband zufolge sind bis zu 50% der Katzen in Deutschland übergewichtig. Dabei ist Übergewicht für unsere Vierbeiner genauso schädlich wie für uns. An der Uni-Tierklinik in München zum Beispiel gibt es mittlerweile eine eigene „Ernährungssprechstunde“ für Haustiere.
Was ist so schlimm an ein paar Pfund zu viel?
Genau wie bei uns kann Übergewicht „schwere“ gesundheitliche Folgen haben. Das Narkose-Risiko steigt mit jedem Kilo zu viel durch die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und die freie Atmung. Bei Katzenhaltern besonders gefürchtet: Diabetes, Nierenerkrankungen und Blasensteine — die ebenso wie Gelenkserkrankungen durch Übergewicht stark begünstigt werden. Häufig sieht man bei zu dicken Katzen auch Probleme mit Haut und Fell, weil sie sich nicht mehr richtig putzen können. Das Gewicht schränkt die Beweglichkeit ein! Auch Toben und Spielen macht einfach nicht so viel Spaß, wenn man schnell außer Puste ist und die Gelenke zwicken.
Krank oder „falsch gehalten“?
Zunächst einmal sollten Sie Ihre übergewichtige Katze in der Tierarztpraxis vorstellen, denn bestimmte Stoffwechselerkrankungen können zur Gewichtszunahme führen. Bewegungs-Unlust kann auch einfach daher rühren, dass Ihre Katze Schmerzen hat! Das sollte natürlich abgeklärt werden. Hat das Übergewicht keine krankheitsbedingte Ursache, bleiben die Faktoren Fütterung und Bewegung. Und tatsächlich können wir unseren Tieren meistens am besten selbst helfen, indem wir etwas an unserer Tierhaltung ändern.
Bekommt Ihre Katze genug Bewegung?
Das ist gerade bei Stubentigern ein häufiges Problem. Nutzen Sie geeignetes Spielzeug, um Ihre Katze zu animieren, lassen Sie sie gesunde Futterbröckchen „erjagen“ oder lernen Sie das Clickern — es bietet schier endlose Möglichkeiten, Ihre Katze zu motivieren, zu bewegen und fit zu halten. Und keine Angst vor Futterbelohnungen! Wenn Sie gesunde Leckerlis wählen (s. unten), ist das Mehr an Aktivität und Lebensfreude bei Weitem wichtiger als ein paar Gramm Futter zusätzlich.
Futter — was, wie viel und wie?
Katzen sollten Futter nicht stets zur freien Verfügung haben, sondern feste Portionen bekommen. Und die dürfen natürlich nicht zu groß sein! Auf vielen Fertigfuttern sind zu große tägliche Futtermengen angegeben — auf den individuellen Bedarf Ihrer Katze kommt es an.
Maunzt Ihre Hübsche gar so herzerweichend, dass Sie automatisch die Leckerlidose hervorholen? Trösten Sie Ihre Katze vielleicht mit Futter darüber hinweg, dass Sie jetzt keine Zeit für sie haben? Wird Ihr Freigänger womöglich von wohlmeinenden Nachbarn mitgefüttert oder geht sonst irgendwo „fremd“ essen? Dann ist es kein Wunder, wenn Ihr Tier immer dicker wird …
Und was gibt es zu Hause in den Napf? In vielen Fertigfuttern für Katzen ist Stärke im Übermaß enthalten, obendrein womöglich noch Lockstoffe, die den Appetit anregen. Das gilt besonders für vermeintliche „Diät“-Futter, die dem Tier ja trotzdem schmecken sollen … Die sollten Sie natürlich meiden! Achten Sie also darauf, dass das Futter Ihrer Katze möglichst viel Fleisch, aber nur sehr wenig Kohlenhydrate und keine Lock-, Aromastoffe oder sonstige künstliche Zusätze enthält. Fett ist ein wichtiger Energielieferant und macht „satt“, aber Fett ist nicht gleich Fett. Gesunder fettreicher Fisch wie Lachs und Thunfisch oder hochwertiges Öl darf daher im Futter nicht fehlen.
Kann ich meine Katze nicht einfach fasten lassen?
Keinesfalls sollten Sie Ihre übergewichtige Katze hungern lassen! Das kann schwere Leberschäden zur Folge haben. Stellen Sie die Ernährung besser um — je frischer und natürlicher, desto besser. Katzen sind im Gegensatz zu Hunden so genannte „obligate Karnivoren“, das heißt, sie können nur tierische Nahrung gut verwerten. Natürliches Futter sollte also einem kleinen Beutetier nachgeahmt sein. Wir beraten Sie gerne dazu!
Und was ist mit Leckerlis?
Die häufige Empfehlung, Leckerchen von der Futterportion abzuziehen, ist zu pauschal. Denn hier wird die Qualität der Nährstoffe nicht berücksichtigt. Würden Sie Ihrem Kind ein Eis kaufen und das dann vom gesunden Abendessen abziehen?! Genauso falsch wäre es, der Katze das beim Frühstück erbettelte Stück Leberwurst-Brot von der Frischfutter-Portion abzuziehen!
Entwickeln Sie lieber ein wenig Fantasie, was die Leckerlis angeht. Möglichst unbehandelt und natürlich sollten sie sein. Getrocknetes Geflügel- oder Pferdefleisch zum Beispiel ist eine fettarme Leckerei für Katzen. Für Futterspiele eignen sich auch kleine (gegarte oder angebratene) Bröckchen Fisch oder Fleisch. Bei frischen, selbst zubereiteten Leckerlis können Sie einfach sicher sein, dass Sie Ihrem Liebling damit wirklich etwas Gutes tun.
#FeliFine ... Köstliches für Katzen!